Über mangoes & bullets

mangoes & bullets ist für alle gedacht, die sich mit Rassismus und anderen Herrschaftsverhältnissen beschäftigen wollen und dabei Inspiration für Widerstand und Alternativen suchen. Hier findet Ihr unter anderem Filme, Lieder und Gedichte, aber auch Informationen über Kampagnen und politischen Aktivismus. Diese Materialien stellen Unrechtsverhältnisse aus verschiedenen Perspektiven und auf unterschiedliche Weisen infrage.

Die Idee, Anregungen für rassismuskritische, emanzipatorische Auseinandersetzungen zentral an einem Ort zu sammeln und frei zugänglich zu machen, ist im Kontext unserer Bildungsarbeit entstanden. Wer auch immer diese Materialien in der Bildungsarbeit oder anderen Bereichen nutzt, sollte dabei den jeweiligen Verwendungskontext berücksichtigen und sich überlegen, wie und warum das jeweilige Material sinnvoll eingesetzt werden kann. Denn nicht alle werden sich immer in allem wiederfinden oder vielleicht auch das eine oder andere kritisch sehen. Um es beispielhaft zu formulieren: Vielleicht gibt es ein Lied, das vieler Leute Erfahrungen mit Rassismus sehr gut auf den Punkt bringt, aber dabei neoliberale Prinzipien wie z.B. „jede kann es schaffen, wenn sie sich nur anstrengt“ anpreist und somit komplexe Verstrickungen von Rassismus und Kapitalismus/Neoliberalismus ausblendet. Wir möchten also alle dazu anregen, sich mit den Materialien umfassend auseinanderzusetzen und ggf. auch zu diskutieren, was Leerstellen sein könnten oder was ihr kritisiert und nicht teilt.

mangoes & bullets ist der Titel eines Gedichtbandes von John Agard. Dieser Titel führt für uns vieles von dem zusammen, was wir durch die Materialsammlung thematisieren wollen: bullets als Symbol für Unterdrückung, aber auch für Widerstand gegen Kolonialismus, Rassismus und Ausbeutung; mangoes als so genannte Südfrüchte, als Produkt ausbeuterischer Arbeitsbedingungen und kapitalistischer Wirtschaftsstrukturen im globalen Welthandel; Früchte als die Süße des Empowerments; Früchte, deren Süße zum bitteren Beigeschmack wird, wenn wir in Konfrontation mit Rassismus ein süßes Lächeln aufsetzen müssen, obwohl wir am liebsten mit der Wucht einer Kugel explodieren würden; Familienbande zu den Orten, wo die mangoes wachsen, während wir selbst im Land der bullets leben; bullets, in Deutschland gefertigt, die weit entfernt einschlagen, und Menschen, die sich aus Europa oder jenseits dessen auf den Weg in dieses Land machen, um mit allem anderen empfangen zu werden als mit lieblich schmeckenden mangoes.

Es ist gut zu wissen, dass das, was Ihr bei mangoes & bullets findet, noch lange nicht alles ist. Wir haben noch viele weitere Materialien recherchiert und werden sie nach und nach online stellen. Außerdem gibt es da draußen noch viel mehr, von dem wir lernen und uns für politische Auseinandersetzungen und Bildungsarbeit inspirieren lassen können. Hinter mangoes & bullets stecken sieben Leute von glokal e.V. mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen in Bezug auf Rassismus, Klassismus, Gender etc. sowie verschiedenen Biographien, politischen Sozialisationen und akademischen wie aktivistischen Zusammenhängen. Einerseits bringt das vielgestaltete Blickwinkel mit sich. Andererseits aber eben immer noch nur jene dieser sieben Menschen. Aus diesem Grund würden wir uns freuen, wenn Ihr uns Materialien, die Ihr wichtig und passend findet, zukommen lasst (zum Beispiel zu Antiromaismus und Rromn*ja-Empowerment, Antisemitismus und jüdische Selbstermächtigung, Asienbilder und asiatische Diaspora in Deutschland, und zu Behinderung/Empowerment). Leider ist unsere Zeit begrenzt, so dass wir auf euer Verständnis hoffen, wenn es eine Weile dauern kann, bis wir das Material – wenn wir es ebenfalls für geeignet halten – online stellen.

Kontakt: mango[hier kommt das ät]glokal[hier kommt der punkt]org

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