„Der Dokumentarfilm greift einen bisher wenig beachteten, aber hochinteressanten Aspekt der deutschen Kolonialgeschichte und ihrer Folgen auf. 1907 wird der ‚Deutschkoloniale Frauenbund‘ gegründet, mit dessen Hilfe u.a. die ‚Zufuhr‘ von deutschen Bräuten an die Schutztruppen und Siedler gefördert werden soll, um der vermeintlich drohenden ‚Verkafferung der Männer in Deutsch Südwest und Deutsch Ostafrika‘ entgegenzuwirken. Auch noch nach 1918, als Deutschland gar keine Kolonien mehr hatte, vermittelt der Frauenbund noch ausreisewillige junge Frauen als ‚Trägerinnen deutscher Zucht und Sitte‘ nach Windhoek, Swakopmund oder Tanga. Der Film kompiliert historisches Archivmaterial, zeitgenössische Fotos, Lieder, Zitate aus Theaterstücken oder Kolonialromanen und er kontrastiert diese collagenartige Zusammenschau mit den aktuellen Aussagen einiger Frauen, die in den dreißiger oder vierziger Jahren mit dem Frauenbund nach Namibia gingen und die noch heute dort leben. Dadurch ist der Film auch nicht nur von historischem Interesse, sondern er thematisiert auch die politische Einstellung und die Verhaltensweisen deutschstämmiger Namibier gegenüber den Schwarzen in dem nun von Südafrika unabhängig gewordenen Namibia. “ (aus der Filmbeschreibung)
Der Film ist beim EZEF zu bestellen.
Wir hatten eine Dora in Südwest | Tink Diaz | D | 1992 | Deutsch | Dokumentarfilm.